Skip to content

Husten beim Pferd

Respiratorische Erkrankungen gehören heute zu den häufigsten Krankheiten beim Pferd. Man schätzt, dass ca. 50 – 60% der Pferdepopulation mehr oder weniger deutlichen erkrankt sind. Das Symptom Husten ist jedoch nicht alleine stellvertretend für die Erkrankungen der Atemwege. Leistungsabfall ist meist schon ein erstes Anzeichen. Ein großer Teil der Pferde die husten, sind an einer chronischen obstruktiven Bronchitis (COB/COPD) erkrankt. Veränderungen der oberen Atemwege werden nur sehr viel seltener diagnostiziert. Speziell der Bereich der oberen Atemwege trägt sehr viel zur Leistungsfähigkeit bzw. Begrenzung der ventilierten Luftmenge des Pferdes bei.

Physiologische Daten

14 – 20 Atemzüge /Minute

4 Liter Ruheatemvolumen / Atemzug

80 Liter Atemvolumen bei Belastung / Atemzug

1.500 Liter Atemvolumen bei Belastung / Minute

2000 m/2 Respiratorische Oberfläche

Verteilung des Luftwiderstandes in den Atemwegen / Ruhewert

Inhalation

Nasaler Bereich 45%

Larynx und Trachea 20%

Untere Atemwege 35%

Exhalation

Nasaler-Bereich 30%

Larynx und Trachea 35%

Untere Atemwege 35%

Verteilung des Luftwiderstandes in den Atemwegen / Belastungswerte

Inhalation

Nasaler Bereich 55%

Larynx und Trachea 40%

Untere Atemwege 5%

Exhalation

Nasaler-Bereich 25%

Larynx und Trachea 20%

Untere Atemwege 55%

Bei Verringerung des Durchmessers des Atemweges um 20% verdoppelt sich der Luftwiderstand.

Bei Verringerung des Durchmessers des Atemweges um 50% verfünffacht sich der Luftwiderstand.

Speziell im Bereich der Nasengänge können Schleimhautreaktionen und Tumore zu starken Verengungen des Atemweges führen.

Der Bronchialkrampf beim COB erkrankten Pferd ist die häufigste Ursache für die Verstärkung des Luftwiderstandes.

Ursachen für die Erkrankung der Atemwege beim Pferd

  1. Viren Herpes I und IV
    -> Influenza A Equi 1/A Equi 2
    -> Equine Arteritis
    -> Reo
  2. Bakterien Strepto-/Staphylococcen, E. coli, Klebsiella, Pseudomonas etc.
  3. Pilze Candida, Penicillium, Aspergillus
  4. Tumor
  5. Parasiten Ascariden
  6. Überempfindlichkeit Staub, Haferspelzen
  7. Allergie Pilzsporen, Blütenstände

Prophylaxe

Grundsätzlich gilt:

  1. Umweltbedingungen optimieren
  2. ausreichend Bewegung
  3. Hygienestatus beachten
  4. Stress minimieren

Infektionsprophylaxe

Virusinfektionen Paramunitätsinducer Impfungen
Bakterielle Infektion Paramunitätsinducer optimale Hygiene
Pilze Futterqualität überprüfen Stroh/Heulagerung trocken
Parasiten regelmäßige Entwurmung evt. Kot absammeln
Allergie Reduktion der Allergenkonzentration Heu nach Grasblüte
Überempfindlichkeit Haltungsbedingungen verbessern nasses Heu, Torfeinstreu

Impfprogramm gegen Virunsinfektionen

Herpes – Resequin / Duvaxyn EHV 1,4 Cavallon IR (o. EHV 4)

Influenza – Prevacun / Duvaxyn IE

Grundimmunisierung

Grundimmunisierung

2 Impfungen Abstand von 6-8 Wochen

1 Impfung nach 4 Monaten

Booster nach jeweils 6 Monaten

Impfungen Abstand von 4-6 Wochen

Booster nach jeweils 6 Monaten

Equine Arteritis (Impfstoff zurzeit noch nicht offiziell im Handel) Reo – nur Resequin

An den Anfang scrollen