Kaufuntersuchung auf Vorrat
Ankaufuntersuchung auf Vorrat – zur Vermeidung unliebsamer Überraschungen
Welche Möglichkeiten bietet eine frühzeitige klinische wie röntgenologische Begutachtung von jungen Pferden im Rahmen einer Kaufuntersuchung (AKU)?
Was ist für Züchter wirtschaftlich?
Wann und warum ist eine AKU sinnvoll?
Situation am Pferdemarkt
Der Pferdemarkt zeigt, wie so viele Branchen heutzutage, eine deutlich rückläufige Grundtendenz. Professionelles Handeln und streng wirtschaftliche Strategien sind für Pferdezüchter der oft einzige Weg diese wirtschaftlich schwierige Situation einigermaßen im Griff zu behalten. Nur wenige Großzüchter haben dies erkannt und ihre „Politik“ entsprechend ausgerichtet.
Die allgemeinen Kosten für die Unterhaltung des Pferdebetriebes und Ausbildung des jungen Pferdes sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Die Entwicklung des durchschnittlich zu erzielenden Verkaufspreises des jungen, oft nicht angerittenen Pferdes ist deutlich rückläufig. Der Anspruch des Pferdekäufers ist ständig gestiegen. Der Pferdekäufer heute möchte zumindest ein gesundes und solide angerittenes Pferd. Die Ausbildung des jungen Pferdes kostet den Züchter zusätzliches Geld.
Neben diesen Gesamtinvestitionen für die Zucht, Aufzucht und Ausbildung eines Pferdes kommt bei einem Verkauf immer noch die Hürde der Ankauf-/ Verkaufuntersuchung.
Diese Untersuchung ist in den letzten Jahren aus den verschiedensten Gründen schon zum Standard geworden. Die Pferde werden bei dieser Untersuchung in aller Regel nicht nur klinisch auf die Tauglichkeit als Reitpferd untersucht, sondern meistens auch im Rahmen eines Standardspektrums geröntgt. Je mehr jedoch untersucht wird, desto häufiger werden Befunde diagnostiziert.
Die Bewertung speziell der Röntgenbefunde ist schwierig.
Pferdekäufer sind nicht unbedingt Pferdefachleute und sind schnell durch die Anzahl der Befunde verunsichert. Speziell die Röntgenuntersuchung ist häufig ein Grund, weshalb ein Pferd schlussendlich nicht verkauft wird. Ist das Pferd wegen eines schlechten „TÜVs“ nicht verkauft worden, sinkt der Wert eines Pferdes drastisch nach unten bzw. es ist nicht mehr verkaufbar. An einen auch nur kostendeckenden Verkaufspreis ist nicht mehr zu denken. Die Verluste aus Zucht, Aufzucht und eventuell sogar das Anreiten des jungen Pferdes sind für den Züchter schmerzlich und natürlich auch demotivierend.
Was ist dagegen zu tun?
Die Antwort kann nur heißen – frühzeitige Selektion, Aussortieren der Problempferde!
Wie kann das funktionieren?
Die Bewertung der Qualität eines Pferdes sollte frühzeitig geschehen und ist der erste Schritt in der Selektionskaskade. Dies ist heute schon tägliche Praxis. Entspricht die Qualität des Pferdes – Exterieur und Interieur – den Kriterien eines Züchters, sollte der Gesundheitszustand ebenfalls sehr früh überprüft werden.
Spätestens beim zweijährigen Pferd empfiehlt es sich, solch einen „TÜV“ durchzuführen. Zu diesem Zeitpunkt sind klinische wie röntgenologische Probleme schon erkennbar. Die Kosten für diese Untersuchung rentieren sich sehr schnell, wenn dadurch entweder die Kosten für die weitere Aufzucht und das Anreiten gespart werden oder entsprechende Maßnahmen, wie z.B. Entfernung eines Chips, eingeleitet werden können. Die Beurteilung, in ein Pferd weiter zu investieren, wird durch diese Maßnahme deutlich vereinfacht.
Die Zusammenarbeit zwischen Züchter und Tierarzt im Sinne von Prophylaxe zur Verbesserung der Existenz im Pferdebetrieb, ist hier in klassischer Weise gefragt. Rein wirtschaftlich gesehen, sind die Pferde mit nicht akzeptablen Befunden zu diesem Zeitpunkt lieber zu einem geringen Preis zu verkaufen, als sie weitere 1-2 Jahre zu füttern und anreiten zu lassen. Der Gesamtverlust für solch ein Pferd kann so deutlich reduziert werden.
Das Qualitätspferd mit einem guten „TÜV“ wird in Zukunft, wie auch schon in den letzten Jahren an Wert gewinnen. Gute und gesunde Pferde werden immer mehr für einen guten Preis verkaufbar sein. Diese Tendenz sollte man vor Augen haben, wenn es um Entscheidungen im Zuchtbetrieb geht.
Die häufig betriebene Praxis „Masse statt Klasse“ gehört der Vergangenheit an. „Klein aber fein“ ist die generelle Richtung, mit der Pferdezüchter auch in Zukunft eine Chance haben, den Zuchtbetrieb erfolgreich zu managen.
Voraussetzung ist eine professionelle Qualitätskontrolle zu einem möglichst frühen Zeitpunkt. Dies funktioniert heute nur in Verbindung mit professionellem „Know-how“.
Externe Hilfe durch Züchterkollegen bei der Qualitätsbeurteilung und Tierärzten bei der Beurteilung des Gesundheitszustandes sind unverzichtbare Eckpfeiler für eine positive Selektion und den wirtschaftlichen Erfolg in einem Zuchtbetrieb.
Entspricht dieses Pferd meinen Qualitätskriterien?
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