Mauke – allgemeine Informationen
Mauke beschreibt eine komplexe Erkrankung im Bereich der Fesselbeuge des Pferdes. Hierbei kommt es zu entzündlichen, ekzemähnlichen Veränderungen der Haut in der Fesselbeuge und, zum Teil der Hautpartien um das Fessel- bzw. Kronbein.
Tritt diese Erkrankung an den Vorderfußwurzel- bzw. Sprunggelenken auf, so bezeichnet man dies als „Raspe“. Gefährdet sind im wesentlichen Kaltblüter und Ponys, aber auch Spezialrassen wie Friesen und Hunter.
Mauke ist das Krankheitssymptom und hat unterschiedliche Krankheitsursachen.
Man differenziert Mauke nach dem Erscheinungsbild in nässende, trockene und Warzenmauke. Mauke beginnt mit Rötung der Haut und der Bildung von Bläschen bzw. Knötchen. In einem 2ten Stadium der nässenden Mauke sondern diese Hautauflagerungen wässrig-gelbliche bis hin zu gelblich-eitriger Flüssigkeit ab.
Die nässende Mauke ist das häufigste Krankheitsbild der Mauke beim Friesen. Die Haut in der Fesselbeuge sondert ein zum Teil übel riechendes talgig-schmalziges Sekret ab, dass die Haut überzieht und am Rand zu einer rötlich braunen Kruste eintrocknet. In diesem Sekret siedeln sich nachträglich Erreger an, die dann zu einer eitrigen, schmerzhaften Hautentzündung führen.
Ursächlich für die nässende Mauke ist in den häufigsten Fällen eine Stoffwechselstörung. Diese Pferde bekommen im Verhältnis zu ihrer Arbeit zu viel und zu hochwertiges Futter. Es kommt meist an den Hinterbeinen zum Anschwellen der Beine, und anschließend zum Austritt von seröser Flüssigkeit.
Die Veränderungen können so schmerzhaft sein, dass diese Pferde deutlich lahm gehen.
Die effizienteste Behandlung besteht in der Reduzierung von Hafer, Gerste, Mais und hochwertigen Zusatzfuttern. Die Pferde sollten regelmäßige Bewegung bekommen und in einer sauberen, trockenen Box aufgestallt werden.
Eine Überempfindlichkeit gegen Kupfersulfat oder andere Stoffe kann vereinzelt allergisch-ekzematöse Hautveränderungen in der Fesselbeuge verursachen.
Lokal empfiehlt sich eine Waschung mit milder Seife. Nach der Waschung sollte die Haut in der Fesselbeuge gründlich abgetrocknet werden. Eine austrocknende Lotion wie z.B. mit Zink o.ä. hilft der Regeneration der Haut und bildet einen mechanischen Schutz. Bei Beteiligung von Bakterien ergänzt man die lokale Behandlung mit antibiotischer Salbe. Häufig spielen auch Parasiten, wie z.B. Milben, eine bedeutende Rolle im Krankheitsbild der Mauke. Eine wiederholte Gabe von Antiparasitika, wie z.B. Ivomec, ist hier am Wirkungsvollsten.
Immer wieder wird über das Abscheren des Fesselbehanges diskutiert. Grundsätzlich hat der Fesselbehang eine natürliche Schutzfunktion, die man nicht entfernen sollte. Besonders bei Pferden, die regelmäßig auf der Weide stehen, ist der Fesselbehang ein unverzichtbarer Schutz um das Regenwasser abzuleiten. Ist jedoch die Mauke weit fortgeschritten, ist eine gründliche Behandlung ohne das Abscheren des Fesselbehanges nicht ausreichend möglich.